Dorstener Sozialdemokraten stellen Arbeitspapier vor
Wer durch Dorsten reist, erlebt eine Stadt mit vielen Facetten. Ob Münsterland im Norden, die „wilde“ verbindende Lippe oder der vom Bergbau geprägte Süden – Dorsten hat Charme, seinen ganz besonderen Glanz. Städtisch leben und doch in Windeseile inmitten der Natur sein. Um der „kleinen“ Hansestadt mit ihren vielen Facetten gerecht zu werden, hat die SPD Dorsten in mehreren Klausurtagungen, Sitzungen und vor allem gemeinsam im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern ihr Arbeitspapier für die kommende Wahlperiode erarbeitet.
Im Bürgerbahnhof Dorsten präsentierten die Sozialdemokraten am Montag, 30. Juni 2025, das Ergebnis. „Es ist ein Prozess und deswegen ganz bewusst ein Arbeitspapier, das von den Themen der Menschen lebt, und kein starres Programm. Wer seine Ideen einbringen möchte, kann uns immer anrufen, uns schreiben oder persönlich ansprechen – unabhängig von Wahlkämpfen. Wer mag, ist herzlich eingeladen, mitzuarbeiten, jederzeit. Was wir brauchen, ist keine Alice aus dem Wunderland. Wir brauchen Menschen von hier, hier aus Dorsten, wo das Münsterland den Pott umarmt!“, stellte der Vorsitzende der SPD Dorsten, Swen Coralic, gleich zu Beginn klar.
Wichtig sei, alle Menschen im Blick zu haben. Themen müssen immer aus der Perspektive aller Menschen in der Stadt gedacht werden, so Coralic. Er erläuterte, dass es einfach sei, Themen für einzelne Gruppen zu formulieren, doch die Herausforderung darin liegt, alle Generationen und gesellschaftliche Gruppen mitzunehmen.
Als Beispiel zog er den Ausbau der Kita-Plätze in Dorsten heran. Wer eine gute Kita-Infrastruktur fordert, muss zugleich auch die Belange der anderen Generationen im Blick haben. Deshalb fordern die Sozialdemokraten zum Beispiel auch den Ausbau eines guten Alten- und Pflegenetzwerks in Dorsten. Es ist wichtig, dass die Liebsten wohnortnah bestmöglich versorgt werden können.
Bürgermeisterkandidat Julian Fragemann griff die Themen auf und konkretisierte in seinem Grußwort einige Aspekte.
„Jede und jeder in Dorsten hat das Recht gut und sicher zu wohnen. Auch deshalb setzen wir uns gemeinsam dafür ein, dass die Dorstener Wohnungsgesellschaft wieder aktiv modernen, bezahlbaren Wohnraum schafft. Luxusimmobilien, die sich nur Wenige leisten können, haben wir genug. Viele Menschen in unserer Stadt brauchen bezahlbaren Wohnraum, der den Standards der heutigen Zeit entspricht und keine eigenartigen Gesellschaften, die bei Schwierigkeiten nicht zu erreichen sind“, betonte Bürgermeisterkandidat Julian Fragemann. Zudem wiederholte er, dass Angsträume in Dorsten beseitigt werden müssen, zum Beispiel mit mehr Laternen.
Ebenso macht er sich erneut dafür stark, die Beitragstabellen im Bereich der Kindertagesbetreuung sowie im Offenen Ganztag dahingehend anzupassen, dass vor allem die unteren Einkommensschichten sowie die Mittelschicht entlastet werden. Fragemann verwies dabei auf die Initiative der SPD Dorsten, als einzige Partei eine eigene Beitragstabelle in die politischen Gremien eingebracht zu haben.
Die SPD Dorsten hat in ihrem Arbeitspapier auf vielen Feldern konkrete Ideen dargelegt. So fordern die Sozialdemokraten beispielsweise, dass das Parken in der Innenstadt von montags bis freitags ab 16 Uhr kostenfrei sein muss, um den Einzelhandel vor Ort zu stärken. Mit Blick auf den ländlichen Bereich machte die SPD klar, dass die ärztliche Grundversorgung unabdingbar ist. Ein kommunales Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) soll dabei helfen, eine medizinische Versorgung sicherzustellen. Weiterhin kämpft die SPD Dorsten für den Erhalt sämtlicher Stationen des Dorstener Krankenhauses.
Da Dorsten eine Flächenstadt ist, sind sogenannte Rahmenpläne (Stadtteil bezogene Entwicklungspläne) wichtig. Diese müssen gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürger erstellt werden. Die Umsetzung der Pläne muss verbindlich terminiert werden.
Vor allem Pendlerinnen und Pendler sowie Jugendliche haben mehrfach den Wunsch geäußert, die Zugstrecke nach Duisburg über Oberhausen zu reaktivieren. Der Ersatzbus belastet lediglich die Straße und wird kaum angenommen, da er zu viel Zeit braucht, um nach Oberhausen zu kommen.
Musikalisch begleitete der Musiker Franz Jöhren den Abend.
Zum Abschluss verabschiedete Swen Coralic die Besucherinnen und Besucher mit den Worten „wo das Münsterland den Pott umarmt oder anders, wo Op Weddersehn (Plattdeutsch) auf Glück Auf trifft!“