Nachdenkzeilen aus Dorsten
Wir verdanken dem großen Maler und Schriftsteller Oskar Kokoschka diese Worte, die wir alle auf unserem Globus unterschreiben könnten. Wenn wir sie verstanden hätten. Leider werden sie, obwohl sie eigentlich keinen Spielraum für Interpretationen bieten, ständig und überall zu eigenem Vorteil zurechtgebogen.
Gier, Neid, Eifersucht sind Beschreibungen, die, Hand aufs Herz, in der eigenen Familie, im Freundeskreis und der nächsten Nachbarschaft keine Unbekannten sind. Kein Wunder, dass sie sich auch in der Politik wiederfinden und dort eine Eigendynamik entwickeln, die dann nicht selten im Hass, in der Folge im Vernichtungswillen den Andersdenkenden gegenüber, endet.
Wir könnten aus den Geschichtsbücher lernen. Nämlich, dass jeder Krieg irgendwann endet. Die Bilanz ist immer gleich. Tote, Verwundete, Verstümmelte auf allen Seiten. Von grenzenlosem Leid und dem Schwur, NIE WIEDER!, begleitet. Das Vergessen, diesen großartigen Eid geschworen zu haben, kann erstaunlicherweise nicht mal der nächsten Generation vererbt werden. So blicken wir heute wieder in die hässliche Fratze des Krieges, dem der Terror auf Minderheiten und scheinbar Schwächere vorausgeht. Um aus diesem tödlichen Kreislauf herauszufinden, müssen wir täglich Oskar Kokoschkas Worte ganz oben auf unserer To-do-Liste vermerken.
FROHE OSTERN!