Staatsräson gegenüber Israel muss Kritik aushalten

Das, was wir, Deutschland, den jüdischen Menschen unter den Nationalsozialisten angetan haben, ist dauerhaft mit dem Begriff Schande nur unzureichend beschrieben. Eine kollektive Scham über den millionenfachen Mord an Menschen wie Du und ich, wird uns ewig begleiten. Unsere Bundesregierungen haben das „Staatsräson gegenüber Israel“ benannt. Damit ist gemeint, dass die Menschen in Israel sicher leben müssen und das Recht auf Selbstverteidigung ohne Wenn und Aber besteht. So wie das für alle Länder unseres Planeten gilt. Und Deutschlands Solidarität mit Israel ist unverbrüchlich. Das zeigt sich u. a. daran, dass wir den arabischen, mörderischen Terrorismus gegenüber den in Israel lebenden Menschen aufs Schärfste verurteilen und dem israelischen Staat auf vielen Gebieten Hilfe zur Selbsthilfe gewähren. Das, was aber, ausgelöst durch den Hamas-Überfall am 7. Oktober 2023 in Israel mit über 1100 Toten und mehreren Hundert Geiseln als Vergeltung geschieht, ist nicht nur aus Sicht vieler Menschenrechtsorganisationen aus dem Ruder gelaufen. Nicht nur die Hamas nehmen 2 Millionen Palästinenser im Gazastreifen in Geiselhaft, sondern auch die israelische Regierung. Die Zerstörung der gesamten Infrastruktur, einschließlich der Verweigerung, Nahrungsmittel ins Land zu lassen, muss als menschenverachtende Vertreibung kritisiert werden. Unsere genannte unverbrüchliche Staatsräson gegenüber dem befreundeten Israel darf Kritik an dem unmenschlichen Vorgehen des israelischen Militärs nicht ausschließen.

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