Mit Currywurst und „Lore“ – SPD Dorsten wählt neuen Vorstand

Wer in den letzten Jahren politische Verantwortung tragen musste, ist nicht zu
beneiden. In seinem Schlusswort lobte der neuen Vorsitzende der SPD Dorsten,
Swen Coralic, die scheidende Doppelspitze, Stephan Erbe und Nina Hobelt, für ihren
Einsatz in einer „schwierigen Zeit, die von Krisen und Umbrüchen geprägt ist“. Zuvor
hatten die Delegierten der SPD Dorsten dem Wulfener Sozialdemokraten Swen
Coralic ihr Vertrauen für die kommenden zwei Jahre ausgesprochen (mit rund 94
Prozent). Neben ihm wählte die Versammlung Dirk Klingelhöfer, Elsbeth Kolloczek
und Thomas Luft als stellvertretende Vorsitzende. Die Kasse wird künftig von Sandy
Meinhardt geführt. Unterstützt wird sie von Florian Schuwald, der zum
stellvertretenden Kassierer gewählt wurde. Für sein inzwischen jahrzehntelanges
Engagement als Kassierer des Stadtverbands dankte und lobte Swen Coralic Dr.
Ulrich Guthoff. Sein wachsames Auge führte die SPD durch schwierige Zeiten. Die
vorbildliche Kassenführung bescheinigten auch die beiden Revisoren Heribert
Springmann und Jörg Grosche.


Ergänzt wird der neue geschäftsführende Vorstand von Beisitzerinnen und Beisitzern
aus den Ortsvereinen. Gewählt wurden Nina Horbelt, Petra Katar, Dieter Mende, Dirk
Reick, Verena Rentmeister, Achim Schrecklein, Paul Sloma und Marina Talaga.
In seiner Vorstellung ging Swen Coralic insbesondere auf den zunehmenden
Antisemitismus in Deutschland ein. Dieser sei, unabhängig davon, ob er aus dem
linksextremen Spektrum, zugewandert ist oder aus dem rechten Milieu stammt, nicht
zu tolerieren. Wer Menschen wegen ihres Glaubens bedroht, beschimpft oder
schlimmeres, begeht ein Verbrechen. „Es ist schrecklich, dass Jüdinnen und Juden
in Deutschland in Angst und Sorge leben, und das vor dem Hintergrund der
deutschen Geschichte. Deshalb muss der deutsche Staat jüdisches Leben
schützen“, so der neue Vorsitzende. „Freiheit hat dort ihre Grenzen, wo sie in Hass
und Gewalt umschlägt.“ Abschließend zitierte er Margot Friedländer, die mit sehr
bewegenden Worte deutlich machte, dass alle Menschen gleich sind, alle dasselbe
menschliche Blut haben.


Für die zukünftige Arbeit setzt der neue Vorstand auf Programmatik, die idealerweise
in Anträge für den Rat der Stadt Dorsten mündet. Erst vor wenigen Wochen setzten
die Sozialdemokraten mit ihrer Initiative, die Kinderbetreuungskosten für Familien in
den unteren Einkommensgruppen in Dorsten abzuschaffen bzw. zu senken, ein
deutliches Signal. Menschen, die wenig verdienen und wegen der enorm
gestiegenen Lebenskosten mit deutlich weniger Mitteln auskommen müssen,
müssen entlastet werden. Dabei brachten die Sozialdemokraten klare Vorschläge zur
Gegenfinanzierung in die Debatte ein.

Der scheidende Vorsitzende der Dorstener Sozialdemokraten, Stephan Erbe, hob in
seinem Geschäftsbericht hervor, dass vor allem die SPD den Menschen in Dorsten
bei ihren Alltagsproblemen hilft. Dabei machte er auf unterschiedliche, ganz konkrete
Aktionen aufmerksam, zum Beispiel die verteilte Hilfestellung (Klickanleitung) zur
Elster Grundsteuermeldung.


Im Anschluss an die Delegiertenversammlung wurden bereits erste Aktionen
besprochen, die zeitnah umgesetzt werden. „Der Kampf gegen den Antisemitismus
darf nicht nur an zwei Terminen im Jahr, am 9. November und 27. Januar, sichtbar
sein, sondern muss fortwährend geführt werden. Wir können froh und stolz sein,
dass wir in Dorsten eine starke Zivilgesellschaft haben, die sich couragiert gegen
Rassismus und Antisemitismus einsetzt. Dieser Einsatz zeigt sich in unseren
Schulen und in Bürgerinitiativen, aber vor allem auch in Sport- und Kulturvereinen.
Deshalb werden wir gemeinsam mit den Jusos ebenfalls einen wichtigen, sichtbaren
Beitrag leisten“, so Coralic.


Die konstituierende Sitzung des neuen Vorstands findet bereits am Mittwoch, 22.
November 2023, 19 Uhr, im Parteibüro der SPD Dorsten statt.