Auf absehbare Zeit gibt es keinen Bedarf für eine weitere Oberstufe, daher ist der Vorstoß der Schulleitung der Montessori-Schule nicht nachvollziehbar. Es war weitgehend Konsens zwischen Politik, Verwaltung und auch Vertretern der weiterführenden Schulen in Dorsten die „Neue Schule“ als kleine Schwester der Gesamtschule (ohne eigene Oberstufe) – an der Pliesterbecker Straße einzurichten.
Eine nur einzügige Oberstufe, wie sie von der Montessori-Schule aufgrund der geringen Schülerzahl geplant wird, wäre zwingend auf Kooperation mit anderen Oberstufen angewiesen, um zumindest in begrenztem Umfang Wahlfreiheit bei der Fächerwahl für Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen. Bei einer Einzügigkeit hätten Schüler keine Wahlmöglichkeit, sondern nur einen begrenzten und fixierten Fächerkanon, was die Frage der Genehmigungsfähigkeit aufwirft.
In der Pressemitteilung der Montessori-Schule wurde mitgeteilt, es habe bereits Gespräche, nicht nur mit der Stadt, sondern auch mit der Bezirksregierung gegeben. Mit welchem Ergebnis? Darüber hinaus stellt sich die Frage, inwiefern die vorhandenen weiterführenden Schulen mit Oberstufe überhaupt zu einer Kooperation bereit wären bzw. inwieweit eine Kooperation mit der Montessori-Schule unter den gegebenen Bedingungen überhaupt möglich ist.
Vor diesem Hintergrund, wirkt es befremdlich, dass die Montessori-Schule bereits jetzt das Interesse für das Schuljahr 2022/23 – auch hinsichtlich der Jahrgangsstufe 11 – nachfragt.
„Ich habe für die nächste Fraktionsvorsitzenden-Besprechung beim Bürgermeister beantragt, den Punkt „Montessori-Realschule will Gesamtschule werden“ auf die Tagesordnung zu setzen“, so abschließend Fraktionschef Friedhelm Fragemann.